Ein Gastbeitrag von Christian Stornowski, Themenbeauftragter eSport

Auf der Gameweeks 2018 wurde durch den German Esports Summit 2018 mit verschiedenen Gastrednern bereits über das Thema Anerkennung diskutiert. Folgende Frage sollte das gestrige Fachgespräch daher beantworten: Was wurde inzwischen bereits erreicht? Was gibt es Neues und welche aktuellen Probleme stellen sich?

Anfangs wurde eine Facebook-Umfrage „Ist eSport Sport?“ der GRÜNEN vorgestellt. 64% der Teilnehmer haben für Ja gestimmt. Hier stellte sich die Frage auf, inwieweit eSportler noch auf Facebook sind und dort auch abgestimmt haben. Anschließend erläuterte Herr Jagnow, 1. Präsident des eSport-Bund Deutschland (ESBD), die aktuelle Situation. Dabei wurden die aufgestellten Werte des ESBD, als ein aktuelles Ergebnis, gezeigt:

Leistungsbereitschaft

Fairness

Toleranz

Respekt

Internationalität

Friedlichkeit

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), vertreten durch Frau Rücker, bezieht im Moment noch keine Position. Aber die bereits auf dem Esports Summit erwähnte interne Arbeitsgruppe des DOSB hat die Diskussion des Begriffs Sport für den DOSB weiter angeheizt. Definitiv ausgeschlossen durch den DOSB werden Gewaltspiele, wie z.B. Ego-Shooter. Als Ergänzung wurden verschiedene Szenarien, wie die komplette Öffnung, Einstufung als Jugendkultur oder komplette Schließung des DOSB gegenüber dem eSport dargestellt. Bei der Jugendkultur wurde wohl nicht sehr weit geguckt. Es gibt eSportler die über 30, 40 und sogar noch wesentlich älter sind.
Als weiteres neues Thema wurden Patches genannt. Diese können ein Spiel schnell und stark beeinflussen. Nicht allen Beteiligten war klar, dass dies bei anderen Sportarten, wie z.B. Fußball mit der Abseitsregel, auch der Fall ist. Nach diesem und weiteren Punkten, wie Drogen und Cheating, wurden den Beteiligten doch mehr und mehr klar, dass viele Probleme im eSport genauso wie im konventionellen Sport existieren.

Das Starten des „Gender Gaps“ (Verhältnis von verschiedenen Geschlechtern) von den Grünen hat nichts Neues zum Thema beigetragen. Spiele wie Schach oder Formel 1 werden sehr stark von männlichen Spielern dominiert. Somit ist das kein neues Phänomen.
Beim Thema Finanzierung von eSport-Vereinen fand ein neuer interessanter Aspekt Erwähnung. Wenn ein eSport Verein nicht gemeinnützig werden kann, so können Befreiungen von der Körperschafts- oder Umsatzsteuer oder Pauschalen für Ehrenamtstätigkeiten angestrebt werden.

Gegen Ende wurde das Fachgespräch immer emotionaler. Leider gibt es hier noch kaum auswertbare Studien im deutsch-sprachigen Raum und auf Studien aus dem englisch-sprachigem Raum wurde nicht verwiesen.

eSport im Breitensport zu etablieren benötigt Finanzierung und Anerkennung. Der Weg zum Ziel wird trotz Widerstände kürzer. Dies ist mein Fazit des Fachgesprächs.

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