Das sechste Vegan-Vegetarische-Sommerfest findet am Samstag, den 31. August von 10 bis 21 Uhr auf dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte statt.

Hier stellen sich viele verschiedene Initiativen vor, die sich für einen respektvollen und zukunftsfähigen Umgang mit unserer Umwelt und insbesondere mit den Tieren einsetzen. Viele verschiedene Möglichkeiten dazu werden dort in Theorie und Praxis vorgestellt.

Wie auch im letzten Jahr beteiligen sich die Piraten mit einem Stand, der vom Squad Tierrecht und Verbraucherschutz der Piraten organisiert wird. Deutschlands einzige derzeit bekannte vegane Abgeordnete, Simon Kowalewski und Philipp Magalski, die für die Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus sitzen, werden vor Ort sein.

Seit 2011 gehört der Tierschutz zum Grundsatzprogramm der Berliner Piraten. Auch im Wahlprogramm der Piratenpartei zur Bundestagswahl 2013 finden sich viele weitere Positionen zu diesem Themenkomplex, von denen einige auch hier nachgelesen werden können:

Nachhaltigkeit

Die Piratenpartei setzt sich mit ihrer Politik für eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Entwicklung ein. Darunter verstehen wir einen verantwortungsvollen und generationengerechten Umgang mit den zum allgemeinen Wohlergehen notwendigen Ressourcen immaterieller oder materieller Art.

Industrielle Tierproduktion

Wir lehnen eine industrielle Massentierhaltung ab. Sie beeinträchtigt unser aller Lebensqualität besonders in den ländlichen Räumen, geht in der Regel mit unakzeptablen Standards in der Nutztierhaltung einher und gefährdet die traditionelle bäuerliche Landwirtschaft. Wir setzen uns für eine artgerechte Haltungsform aller Nutztiere ein. Die Standards der Legehennenhaltung wollen wir für die gesamte Geflügelhaltung erreichen. Wir halten die derzeitige Stallfläche für Masthähnchen und Puten am Mastende für zu klein. Der Platzbedarf ist mit entsprechenden Fachleuten zu überprüfen und gegebenenfalls konsequent nachzubessern.

Die Haltung von Paarhufern ist über den Schlüssel der Großvieheinheiten (GVE) pro Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Region anzupassen. Nur so ist sichergestellt, dass eine ökologisch sinnvolle und nachhaltige Tierhaltung gewährleistet ist, da sowohl die Erzeugung von Futter als auch die umweltschonende Verwertung der Exkremente im Einklang mit der verfügbaren Fläche stehen und die Nährstoffkreisläufe geschlossen werden. Bereits bestehende Gesetze und Verordnungen müssen konsequent angewendet und deren Einhaltung strenger als bislang kontrolliert werden.

Natürliche Ressourcen

Wir bekennen uns zu einer Landwirtschaft, die langfristig die natürlichen Ressourcen schont. Saatgut, ob gentechnisch oder konventionell resistent gegen Pflanzenschutzmittel gezüchtet, kann durch Auskreuzung in bestehende Ökosysteme eine besondere Gefährdung der Umwelt darstellen. Resistent gezüchtete Pflanzen funktionieren in der Landwirtschaft nur durch den gleichzeitigen Einsatz von speziell darauf abgestimmten Pflanzenschutzmitteln. Hierdurch wird die Landwirtschaft gezwungen, spezifische Mittel bestimmter Hersteller zum Einsatz zu bringen. Dieser Produktionszwang führt die Landwirtschaft in die direkte Abhängigkeit von den Rechteinhabern an Saatgut und Pflanzenschutzmitteln. Eine Kombination von Saatgut mit Pflanzenschutzmitteln und deren Schutz durch Patente lehnen wir grundsätzlich ab.

Verbandsklagerecht für Tierschutzverbände

Wir befürworten die Einführung eines bundesweiten Verbandsklagerechtes für anerkannte Tierschutzorganisationen. Tiere können als Lebewesen nicht selbst für ihre Rechte eintreten, daher sind sie auf eine Vertretung in Form von Verbänden angewiesen. Obwohl Tier- und Umweltschutz nach Art. 20a GG denselben Verfassungsrang haben, ist bisher in mehreren Bundesländern keine entsprechende Gesetzgebung existent.

Tierschutz in der Nutztierhaltung

Wir setzen uns für die gesetzliche Festschreibung höherer Mindeststandards in der Nutztierhaltung ein. Der Platz in Ställen muss ausreichend sein und ein artgerechtes Verhalten der Tiere ermöglichen, so dass die Tiere weitestgehend ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachkommen können. Die Haltungsform muss zuträgliche natürliche Sozialkontakte, beispielsweise zwischen Artgenossen, ermöglichen und ausreichend Ruhemöglichkeiten bieten. Dauerlärm, der die Psyche der Tiere beeinträchtigt, ist zu vermeiden. Den Tieren muss ausreichend Zugang zu frischer Luft und Tageslicht ermöglicht werden. Die Haltungsform von Nutztieren muss – sofern Arbeits- und Tierschutzrichtlinien dem nicht entgegenstehen – so gestaltet sein, dass keine Amputationen von Körperteilen notwendig werden. Maßnahmen wie Schnäbel kürzen oder Schwänze abschneiden, die bei zu enger Haltung eingesetzt werden, sind zu verbieten. Die Tötung von Großtieren wie Rindern und Schweinen, sowie gravierende Eingriffe, wie etwa die Kastration von Ferkeln, dürfen nur unter Betäubung erfolgen. Transportzeiten von Großtieren vom Hof bis zum Schlachthof dürfen sechs Stunden nicht übersteigen. Wirtschaftsweisen, die dazu führen, dass ein Großteil der Tiere – zum Beispiel auf Grund des Geschlechts – sofort getötet und als Müll entsorgt werden, sind umzustellen. Brandzeichen, zum Beispiel Schenkelbrand bei Pferden, sind konsequent zu verbieten.

Stärkung der Landwirtschaft

Wir wollen eine leistungsfähige, regional angepasste Landwirtschaft, an der auch Kleinbetriebe gleichberechtigt teilnehmen können und die unter den Voraussetzungen von nachhaltigem Wirtschaften und ökologischem Verbraucherbewusstsein wettbewerbsfähig ist. Das erfordert, dass Landwirte und deren Verbände zusammen mit dem Lebensmittelhandel, Qualitätssiegeln, Naturschutz- und Tierschutzverbänden, aber auch die Vertreter der Politik und die Verbraucher vernetzt und transparent die Bedingungen, Möglichkeiten und deren Umsetzung gemeinsam aushandeln.

Gewässerschutz

Die Wasserressourcen sind von Beeinträchtigungen freizuhalten. In allen Bereichen müssen Eingriffe in den Boden auf ihre Verträglichkeit mit dem Gewässerschutz hin überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Ausdehnung der Eierkennzeichnung auch auf verarbeitete Eiprodukte

Die Piratenpartei setzt sich zu einer Verbesserung des Verbraucher- und des Tierschutzes für eine Ausdehnung der Eierkennzeichnung auf verarbeitete Eiprodukte ein.

Wer bis hierher gelesen hat, kann sich noch einen interessanten Vergleich der Positionen verschiedener Parteien zum Tierschutz bei der Albert-Schweitzer-Stiftung ansehen.

(Zweites Paar Augen: Simon Kowalewski)

5 Kommentare

  1. 1

    Gute Sache ! Aber es gibt noch einen anderen bekannten veganen Abgeordneten in Deutschland: Der Bundestagsabgeordnete Sven Christian Killer und einen ehem. Abgeordneten, der zur Zeit für den Bundestag kandidiert und Veganer ist: Stefan Ziller. Und eine ehem. Abgeordnete, die vegan lebt: Barbara Rütting.

  2. 2

    Hier ohne Tippfehler, sorry: Gute Sache ! Aber es gibt noch einen anderen bekannten veganen Abgeordneten in Deutschland: Der grüne Bundestagsabgeordnete Sven Christian Kindler und einen ehem. Abgeordneten, der zur Zeit für den Bundestag kandidiert und Veganer ist: Stefan Ziller. Und eine ehem. Abgeordnete, die vegan lebt: Barbara Rütting.

    • Danke für die Infos. Hast du eine Quelle? Unsere Aussage wollte auch anderweitige Erkenntnisse herausfordern, da wir keine anderen gefunden haben. Einige sagten heute er is(s)t/sei nicht mehr vegan. Anyway: Mehr solche MdBs! 🙂

  3. 3

    Ich rutsche mehr und mehr von vegetarisch nach vegan.

  4. 4

    […] Piraten waren mit, nach eigener Aussage, “Deutschlands einzig derzeit bekannten veganen Abgeordneten, Simon Kowalewski und Philipp […]

Antworte auf Roswitha Schäfer