Das freie Internet, wie wir es kennen, steht seiner bisher größten Bedrohung gegenüber: ACTA.

Das internationale Handelsabkommen „Anti-Counterfeiting Trade Agreement“ steht kurz davor, von der EU und ihren Mitgliedstaaten angenommen zu werden.
Doch der Widerstand gegen ACTA wächst weltweit und die erfolgreichen Proteste in Polen zeigen: Gemeinsam können wir ACTA stoppen!

Warum wir gegen ACTA sind:

ACTA ist undemokratisch und hinter verschlossenen Türen verhandelt worden. Während Vertreter der Pharma-, Film- und  Musikindustrie mitreden durften, wurden gewählte Abgeordnete und die  Zivilgesellschaft ausgeschlossen. Nationale Parlamente oder das  EU-Parlament durften also nicht mitreden, sie können nun lediglich  zustimmen oder ablehnen.

ACTA gefährdet Menschenleben: Harte Sanktionen im Transit sollen den Zugang zu kostengünstigen Medikamenten (Generika) erschweren. Die Leidtragenden sind zumeist Menschen in Entwicklungsländern, welche  sich die teure Medizin aus den Industriestaaten nicht leisten können.

ACTA bedroht das freie Internet: Provider und  Webseiten-Betreiber sollen ermutigt werden, ihre Nutzer zu überwachen und Inhalte herauszufiltern. „Freiwillige“ Lösungen zwischen privaten Akteuren werden durch das ACTA-Abkommen gefördert. Dadurch werden unsere  Grundrechte in die Hände der Wirtschaft gegeben.

ACTA zementiert das veraltete Urheberrecht: Das Abkommen soll eine Grundsatzentscheidung treffen, damit alte und überkommene  Geschäftsmodelle in die nächsten Dekaden gerettet werden. Dadurch stellt sich ACTA gegen Innovation und zeitgemäße Modelle, die den Interessen von Nutzern und Kreativen Rechnung tragen. Die rasanten Umbrüche der modernen digitalen Welt werden ignoriert.

Was wir ACTA entgegenstellen:

Statt Intransparenz und Hinterzimmerpolitik fordern wir Demokratie, Transparenz und die Integration der Zivilgesellschaft bei der Entstehung internationaler Abkommen.

Wir wollen eine Politik, die den Menschen stets vor Geschäftsinteressen stellt. Das gilt insbesondere für den Zugang zu  Medikamenten.

Statt einer gefährlichen Privatisierung des Rechts fordern wir den Erhalt und Ausbau von Grund- und Freiheitsrechten.

Wir setzen uns für ein modernes, verständliches und  menschenfreundliches Urheberrecht ein, das die Interessen von Kreativen und Nutzern vereint.

Wir fordern deshalb:
Den sofortigen Stop des ACTA-Abkommens. Die Ablehnung des Abkommens durch die Parlamente.

Am 11. Februar 2012 findet ein internationaler Aktionstag gegen das ACTA-Abkommen statt. Weltweit werden zehntausende Menschen gegen ACTA protestieren.
Geht mit uns in Berlin auf die Straße und kommt zur Demonstration gegen ACTA am 11. Februar um 13 Uhr am Neptunbrunnen/Alexanderplatz in Berlin. Informiert euch und beteiligt euch am ACTA-Aktionstag, auch in anderen Städten. Gemeinsam können wir ACTA aufhalten!

Die Demonstration wird von der Digitalen Gesellschaft und der Hedonistischen Internationale veranstaltet.

7 Kommentare

  1. 1
    Christine Schnellbach

    Freiheit

  2. 2

    Bin dabei. Zeigen wir das wir uns wehren können!

  3. 3

    Patentrecht und vor allem der Mißbrauch damit hat bereits viele Kleinbauern zum Beispiel in Südostasien in den Ruin gebracht:
    GentechnikFirmen wie Mansanto führ(t)en Prozesse gegen angebliche Patentdiebe. So wurden Bauern, die seit Jahrhunderten bestimmte Reissorten anbauten, plötzlich zu Verfolgten, weil ihnen der Diebstahl von in Labors gezüchteten Reissorten vorgeworfen wurde.

    Erfundenes den Erfindern zu bewahren ist das eine, mit viel Geld und Raffinesse Gesetze forcieren und dann mißbrauchen etwas ganz Anderes.

    Kein Acta, wenn es nicht von der gesamten Bevölkerung und ihren gewählten Vertretern verstanden und mitverabschiedet wurde.
    Kein Acta, was nicht auch die Buntheit, die Frechheit und die Lebendigkeit des Internets schützt.
    Kein Acta, wenn es menschliches Mißtrauen und Kontrollwahn nährt, anstatt der Kreativität und Lebendigkeit seiner nutzenden Menschen zu vertrauen!
    Kein Acta, was nicht die von unseren Ahnen teilweise mit dem Leben bezahlte demokratisch-menschliche Gesellschaft zu würdigen weiß!

    Daniel Wolff

  4. 4
    Wladimir Kusnezow

    Ich sehe im Zusammenhang mit der stop-acta-Bewegung deutliche Aufklärungsdefizite: Keiner aus meinem Bekanntenkreis konnte mit dem Wort acta etwas anfangen, ich habe bisher kein anti-acta-Plakat in Berlin gesehen.
    Die Politik wird nicht auf der Strasse gemacht, die Strasse ist gut, um den Druck auf die Poltiker auszuüben und das öffentliche Interesse zu einem Problem zu wecken. Das wird jedoch nicht geschehen, wenn sich morgen etwa zweihundert Computerfreaks am Alexander Platz finden.

  5. 5

    STOP ACTA

  6. 6

    Schönen Dank für diesen schönen Artikel. Zwar ist dieser Post schoon ein paar Tage alt, dafür aber immer noch sehr aktuell. Ich hoffe, dass noch mehr solche Post gepostet werden.

  7. 7

    MAN KANN NICHT VERBIETEN WAS MAN NICHT VERSTEHT !!!

Antworte auf Albert S