Er prägte lange die Politik der Bundesrepublik: Am 31.03.2016 verstarb Hans-Dietrich Genscher, einer der wichtigsten Politiker der Bundesrepublik Deutschland.

Er war zunächst Innenminister, ab 1974 Außenminister, einer der dienstältesten Außenminister der Welt. Sein wichtigstes Kapital: Vertrauensbildende Maßnahmen vor allem zur UdSSR und dem damaligen Außenminister Gromyko Beide nahmen wesentlichen Einfluss auf den Prozess der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE).

Nach dem Machtantritt von Gorbatschow in der UdSSR (1985) wurde er zum Architekten für die deutsche Vereinigung, vor allem aufgrund seiner vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Außenminister Eduard Schewardnadse. Sein vermutlich bedeutendster Moment kam am 30. September 1989 als er auf dem Balkon der Prager Botschaft den dort wartenden Flüchtlingen aus der DDR die Ausreise verkündete, der Satz ging aber nach der Hälfte in ohrenbetäubenden Jubel unter. Das Satire-Magazin Titanic nahm sich seiner an und prägte den Begriff „Genschman“ und kreierte ihm zu Ehren sogar eine Postkarte, als er schon einmal sehr krank war. [1]

Schon zu Lebzeiten war Hans-Dietrich Genscher eine historische Person. Er hinterläßt ein vielfältiges Vermächtnis.

[1] http://www.titanic-magazin.de/postkarten/karte/genschman-darf-nicht-sterben-titanic-0989-25565/

Ein Kommentar

  1. 1
    Bettina Günter

    Auch Tote sollte man kritisch würdigen. Es darf nicht vergessen werden, dass Genscher mit seinem Vorpreschen bei der Anerkennung von Slowenien und dem Kosovo den Zerfall Jugoslawiens, einschließlich Krieg mit allem Drum und Dran mitausgelöst hat.

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