Die Universität der Künste Berlin hatte zu ihrem Sommerfest geladen, und da standen sie nun, die illusteren Gäste, im Innenhof. Ein wenig Kunst war auch zu sehen. Der Protest der dort studierenden Künstler*innen der Fakultät Bildende Kunst wurde jedoch kaum bemerkt. Alle Atelierräume blieben verschlossen. Unter dem Slogan „Loose Grip“ luden die Künstler*innen zu einem Symposium, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. [1] [2]

*Professuren werden nur mit zeitlich begrenzten Gastprofessuren für die Vorlesungzeit besetzt
*Lehrstühle sind seit Jahren nicht besetzt
*Atelierflächen für die künstlerische Arbeit sind nicht ausreichend vorhanden

„Die mangelnde Resonanz auf den Protest seitens des Senats zeigt die wahre Wertschätzung sowohl künstlerischer als auch wissenschaftlicher
Arbeit“ sagt die Themenbeauftragte für Kultur der Piraten Berlin, Kerstin Quitsch.

„Hier treibt der Neoliberalismus seine Blüten in der allerfeinsten Ausprägung. Es stellt sich mir die Frage, ob es vielleicht sogar beabsichtigt ist, Lehrende durch prekäre Gastprofessuren und Studierende durch mangelnde Unterstützung von einem Kunststudium in Berlin abzuschrecken.“

MdA Simon Kowalewski, Mitglied des Kulturausschusses im Abgeordnetenhaus für die Piratenfraktion Berlin, hierzu: „Das Problem der Ausfinanzierung in den Hochschulverträgen betrifft natürlich nicht nur die UdK, aber gerade an der UdK zeigen sich die Auswirkungen in fataler Deutlichkeit. Die akademische Ausbildung in der Kunst und die zukünftige Vernetzung sind stark an die Personalie der Professur geknüpft. Aber gerade in der vorlesungsfreien Zeit, wenn die Studierenden an ihren Projekten arbeiten, fehlen ihnen die festen Ansprechpartner*innen. Deren Stellen sind in der vorlesungsfreien Zeit jedoch unbesetzt. Werden die Stellen nicht langfristig besetzt, wird den Künstler*innen die Zukunft bereits während ihres Studium entzogen. Dies widerspricht einer verantwortungsbewussten und zeitgemäßen Hochschulpolitik und zeigt deutlich welchen Stellenwert
Bildung im Land Berlin wirklich einnimmt.“

„Wir PIRATEN unterstützen die Forderungen der Studierenden der Universität der Künste [3] und werden die Entwicklung in den nächsten Monaten entsprechend kritisch begleiten.“, so die Themenbeauftragte für Kultur Berlin, Kerstin Quitsch.

[1] https://www.dropbox.com/s/ywqthipk7qtlftt/loosegripextended%20Update.pdf?dl=0

[2] http://asset-4.soupcdn.com/asset/12358/9244_47cf.pdf

[3] https://wiki.piratenpartei.de/BE:Grundsatzprogramm#Kunst-_und_Kulturpolitik

Fotonachweis: https://en.wikipedia.org/wiki/User:JamesAlan1986 cc-by 2.0

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