Wir Piraten sind nicht die einzigen, die sich mit dem Datenschutz beschäftigen – auch Filmemacher interessiert das Thema und so hat Phillip Eichholz den Film Meine Daten und Ich gemacht (zusätzlich zu den Trailern auf der Homepage gibt es auch noch einen Schnipsel bei Youtube).

Der Film ist teils Geschichte darüber wie der Film gedreht wurde, teils Dokumentation über die Probleme mit dem Bundestrojaner, der Vorratsdatenspeicherung, dem biometrischen Reisepass, Scoring, wie Hartz-4 Antragsteller malträtiert werden…

Spannend finde ich den Zwiespalt, in dem der Filmemacher steht. Er hat natürlich kein Geld – wie eigentlich alle Projekte von kleinen Filmemachern, die nicht von der Film-Förderung oder einem der großen Sender Geld bekommen. Das Stichwort dafür heißt „auf Rückstellung“ das bedeutet, alle Arbeit von den Leuten, die an dem Projekt mitwirken, wird zwar in Rechnung gestellt – aber eben so, dass tatsächlich erst Geld fließt, wenn überhaupt mit dem Film Geld verdient wird. Das heißt das Projekt enthält eine Prioritätsliste, wohin Geld fließt, sobald es eingenommen wird.

Um jetzt Geld zu verdienen, wird der Film verkauft – für 10 €.

Das ist natürlich schade – denn das bedeutet, dass viel weniger Leute den Film sehen werden, als eigentlich notwendig wäre. Man könnte ja den Film zum Download anbieten und die DVD trotzdem verkaufen, mit Extra-Interviews und vielleicht zu verschiedenen Preisen, damit man selber entscheiden kann, wie viel man das Projekt fördern möchte. Darauf könnte man ja auch in der Online-Version hinweisen.

So kann ich nur dafür Werbung machen – weil ich das Projekt gut finde und die Interviews darin viele Probleme gut auf den Punkt bringen. (Auch wenn ich die Hintergrundgeschichte, nun, nicht ganz so spannend finde :).

In diesem Sinne – der Film lohnt sich, wenn man die Argumente zur Vorratsdatenspeicherung, dem Bundestrojaner, und allen anderen Themen mal von den Quellen hören möchte.

Und wem der Film gefällt, der kann Philip ja auch noch einmal darauf hinweisen, dass neue Vertriebsmöglichkeiten eine Erwägung wert sind. Das Projekt ist es wert.

Update: Ich habe hier eine Kopie dieses Films gekriegt, damit ich darüber schreiben kann – der erste, der mich nächsten Dienstag im Breipott darauf anspricht, kriegt sie gerne geschenkt.

Update 2: Es gibt noch einen zweiten Trailer bei Youtube.

9 Kommentare

  1. 1
  2. 2

    habe es mir bestellt und werd’s halt im bekanntenkreis rumreichen.

  3. 3

    Muss ich mal suchen, wo ich den Film kaufen kann. Als anderes Geschaeftsmodell haette man es so machen koennen wie bei „Zeitgeist“ der Film steht auch per Download zur Verfuegung und als eine Art Spende kann man die DVD kaufen.

  4. 4

    Hi,

    das mit der Spende ist ne gute Idee. Sollte es ein Nachfolgeprojekt geben, werde ich den Verleih mal drauf ansprechen…

    LG

    Jan

  5. 5
  6. 6

    „Meine Daten und ich“ – Filmrezension…

    [inline:MeineDatenUndIch-Brief-klein.jpg]Eigentlich hatte (kurz nach der Entdeckung) bereits ein Bekannter mit mir vereinbart, den Film „Meine Daten und ich“ zu bestellen und nach dem ersten Sichten an mich weiterzugeben. Um so erstaunter war ich, ei…

  7. 7

    Der Film ist wirklich gut und vor allem sehr unterhaltsam.
    Mir hat er sehr gefallen, vor allem wegen dem lockeren und nicht so ganz professionellen und hochnäsigen Image.

    Ich hoffe das der Produzent noch weitere Filme drehen wird.

  8. 8

Antworte auf Jan Fuellemann