Die Demo Freiheit statt Angst hat stattgefunden, und sie war ein voller Erfolg. Noch nie habe ich so viele Piraten auf einem Fleck gesehen. Ich hatte das Gefühl, dass hier eine schlagkräftige Bewegung entsteht, die tatsächlich Veränderung in einem so festgefahrenem Staat wie Deutschland erreichen kann.

Und für mich besonders vergnüglich:  die T-Shirts waren klasse. Das hier zum Beispiel:

Nice ShirtNice Shirt

ABER WO WART IHR ANDEREN???

Ausser den Piraten und ein paar Grünen war ja kaum jemand auf der Veranstaltung! Ok, 25.000 Leute sind kein Pappenstiel, aber immer noch viel zu wenig. 160 Organisationen hatten zu dieser Demonstration aufgerufen, die zusammen ca 3 Millionen Mitglieder haben – Doppelmitgliedschaften schon herausgerechnet. Da hätte man doch 100. 000 Leute schon erwarten können! Weshalb sind die nicht gekommen?

Glaubt Ihr vielleicht, dass  die Piraten, die es gerade mal drei Jahre gibt, jetzt einfach  schon alles richten werden?

Mal ganz abgesehen davon, dass es völlig utopisch ist, dass wir das alleine schaffen – wir wollen das auch gar nicht.

Demokratie kann nur stattfinden, wenn man sich selber die Gesetze gibt, die man respektieren kann und will.

Wenn man das jemand anderen für sich machen läßt, dann nennt man das nicht mehr Demokratie – und darauf haben wir keine Lust.

Also was tun?

Wir werden Liquid Democracy mit aller Kraft vorantreiben – erst in den eigenen Reihen und spätestens wenn wir vorführen können dass es funktioniert, wie unglaublich innovativ und grundlegend demokratisch dieses Prinzip ist, wie man praktisch alle an Meinungsbildung und Entscheidung teilhaben lassen kann – dann werden es mehr und mehr Leute auch haben wollen. Liquid Democracy wird unser Bundestrojaner, ein unaufhaltsamer Demokratie-Virus…

Dazu kommt dass das Fahnenmeer auf der Demo nicht nur gute Assoziationen geweckt hat. Wir müssen uns immer wieder daran erinnern, dass wir eine Bewegung von vielfältigen Individualisten sind. Das großartige an den Piraten ist ja gerade dass wir genau diese Vielfalt zelebrieren. Wir wollen kein einheitliches, sondern ein vielfältiges Bild abgeben.

Deswegen steht für mich fest: ich werde mich bei der nächsten Demonstration dafür einsetzen, dass jeder Pirat sein eigenes Transparent mitbringt – das Fahnenmeer war zwar beeindruckend – aber gleichzeitig ist Einheitsschritt das Letzte, wofür wir Piraten stehen.

15 Kommentare

  1. 1
  2. 2

    […] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Mirco da Silva und Jonas, order by rand erwähnt. order by rand sagte: RT @piratennews Piratenpartei Berlin – Wo wart Ihr? Eine Freiheit statt Angst Demo – Nachlese – (dwt) – http://is.gd/4rx4k […]

  3. 3

    Ich war dabei!
    YMMD

    ARRRRR!
    der Pirat im shirt

  4. 4

    Die (Einheits)Fahnen waren nicht das schlimmste. Techno war schlimmer. Man kann doch auch mit analoger Musik für digitale Rechte kämpfen. 😉

  5. 5

    es hat vielleicht nicht jeder genug geld um einfach mal schnell durch ganz deutschland nach berlin zu reisen

  6. 6

    Ich war krank -.-

  7. 7
    Truck-Pirat Dennis

    Hi

    Wegen Fahnenmeer erstmal: Finde ich Geschmackssache. Ich fand es schön, alles in orange zu sehen, aber ich kann nachvollziehen, wenn jemand eine andere Meinung hat.

    „(…)Deswegen steht für mich fest: ich werde mich bei der nächsten Demonstration dafür einsetzen(…)“

    Jupp, mach das mal. Leute, die was mit anpacken und mitgestalten, sind doch bei uns PIRATEN immer und überall gerne gesehen. Also nicht nur einsetzen, sondern auch mitmachen. 😉

    Wegen der 100.000 Leute: Nunja, eine Partei (muss ich den Namen nennen?) hat ja im Vorfeld der Demo die These in Umlauf gebracht, dass wir ja mind. 5.000 Piraten mobilisieren müssten. Alles andere wäre ja ein Versagen der Piratenpartei.

    Ich hörte und las vielfach die Schätzungen, dass es allein round about fünf- bis zehntausend PIRATEN und Sympathisanten gewesen sein sollen. Unabhängig davon, ob diese Schätzungen stimmen, hat eben jene Partei selbst mehr Luftballons mobilisiert als Anänger. Fazit überlasse ich Euch.

    Aber schön wäre es schon, wenn es tatsächlich nächstes Jahr 100.000 Teilnehmer werden würden. Ich verbreite dazu mal das Gerücht, dass die Niedersachsen nach dem großen Piratentruck da schon wieder am nächsten Projekt zur FSA 2010 werkeln sollen und sicher ’ne neue Überraschung parat haben werden. Für „Freiheit statt Angst“ auf die Straße zu gehen, lohnt sich aber auch unabhängig davon natürlich immer.

    Anekdote zum Schluss?

    Ungläubige Demo-Orga zu den PIRATEN nach der Anmeldung des Piratentruck: „Äh, bitte was meint Ihr mit Loveparade-Truck?“

    Cu in Berlin @ FSA 2010, herzliche Grüsse,
    Dennis

  8. 8

    Ich war in Brandenburg an der Havel, zum Airsoft spielen,
    ja das Real-Life-Killer-Spiel, wo man andere Menschen mit
    Plastik-Kugeln tötet.

  9. 9

    Ich bin zwar Berliner und habe das ganze auch verfolgt, aber bin einfach kein Demo-Gänger.

    ich war noch nie auf einer Demo und habe auch nicht vor daran etwas zu ändern. Ich wünsche trotzdem für die nächste FSA viel Erfolg und weniger Polizeigewalt!

  10. 10

    Ahoi,

    Schöner Artikel!

    Ja, „Liquid Democracy“ ist das Stichwort… Und „unaufhaltsamer Demokratie-Virus“ ist auch eine gute Umschreibung. Wir arbeiten gerade im Wiki an einer schönen Veranschaulichung von LiqDem, speziell von „Delegated Voting“. Seht es euch mal an, vllt könnt ihr unseren Entwurf ja sogar noch verbessern?

    http://wiki.piratenpartei.de/Liquid_Democracy/Veranschaulichung

    Viele Grüße,
    Edward

  11. 11

    Wir hatten Besuch.
    OK, nicht die beste Ausrede 🙂

  12. 12
    Fabian Blechschmidt

    Leider ist das mal wieder ein Zeichen von schlechter Kommunikation.

    Ich finde weder im Terminkalender, noch in der Berliner-Diskussiond oder Ankündingsmailingliste etwas.

    Es tut mir leid, wenn ich evtl. blind durch die Welt laufe, aber helft mir doch einfach und verbreitet Infos, damit auf die Demos mehr kommen 🙂

  13. 13

    Ich fand’s auch etwas schade, dass nicht mehr Leute zur Demo gekommen sind. Ich meine, die Gefahr „Überwachungsstaat“ ist doch derzeit größer denn je!?

    Ich bin übrigens aus Siegen (NRW) und habe mich trotz der großen Entfernung und trotz chronischem Geldmangel ^^ auf den Weg nach Berlin gemacht, um an dieser wichtigen Demo teilzunehmen. Ich werde auf im nächsten Jahr alles daran setzen hinkommen zu können.

    Wer seinen Hintern nicht hochbekommt, kann auch nichts ändern. 😉

    Gruß,
    Thommy

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