Dieser Artikel wurde auf dem Blog des Kegelclubs veröffentlicht, da die Autoren es gerne weiter gestreut wissen möchten veröffentlichen wir es auch gerne hier. 

Wir, die „Frauen in der Piratenpartei“ – und unsere Selbstzuschreibungen sind wesentlich komplexer als die Medien das gerne hätten, das geht von „(weiblicher) Pirat“, „männliche Piratin“, „Piratin“ über „als Frau sozialisierter Mensch“ und „Mensch mit zwei x-Chromosomen“ bis zu „transsexuelles Eichhörnchen“ – sind mehr als nur dieses „Frau-Sein“, auf das wir stets reduziert werden. Wir sind auch ganz sicher mehr als nur zwei Brüste, und wir haben keine Absicht, diese auf irgendwelche Kandidaten-Listen oder in Kameras zu schieben, nur weil die Medien das gerne hätten und meinen, dass wir andernfalls ja völlig unter den Tisch fallen würden.

Wir haben es schon oft betont, müssen aber offenbar noch einmal daran erinnern: Es gibt sehr viele aktive (na, sagen wir der Einfachheit halber mal) Piratinnen, die sich durch die stets gleichen, verständnislosen, blöden Fragen der Presse verärgert fühlen könnten. Als wäre ihre Parteiarbeit nichts wert, weil sie NICHT auf der Kandidatenliste stehen wollten.

Hinzu kommt, dass das ‘Frauenproblem’ zu einem sehr großen Teil durch die Wahrnehmung der Presse, die am etablierten Politikbetrieb geschult wurde, generiert wird. Auf die Frage „Warum steht nur eine Frau auf der Liste?“ könnte man antworten „Weshalb ist das relevant? Und Wofür?“ Wen oder was soll diese Liste repräsentieren? Warum ist es so wichtig, wer da drauf steht? Eines unserer Kernelemente ist unsere basisdemokratische Struktur: JEDER (und jede usw.) hat etwas zu sagen und JEDE/R, nicht nur die *ganz wichtigen Abgeordneten, die jetzt alles bestimmen werden* kann mitwirken und Einfluss auf den Kurs der Partei haben.

Es scheint ganz so, als wollten die Medien dieses Problem auf eine bestimmte Weise wahrnehmen, denn das gibt eine Story, und zwar eine, die sich schnell und einfach erzählen lässt. Die Komplexität des Problems „weibliche und sonstige Teilhabe“ wird dabei unzureichend erfasst. Durch die platte und undifferenzierte Fragestellung wird das „Frauenproblem“ reproduziert und am Leben erhalten, teilweise gar erst erschaffen. Das ist schade und unnötig. Natürlich gibt es Probleme, über die wir gerne konstruktiv reden möchten. Die Frage „Hat die Piratenpartei ein Frauenproblem?“ hilft da jedoch nicht weiter. Liebe Presse, ihr schreckt hiermit viele interessierte Frauen ab, die wir freudig und freundlich aufgenommen hätten! Macht Euch doch einmal die Mühe, etwas genauer hinzuschauen, fragt doch einfach mal einige der Piratinnen, wie es ihnen geht und was ihre Beweggründe sind. Und erschreckt euch nicht vor differenzierten Antworten!

Das Engagement von Frauen in der Politik (und in technischen Berufen und wo nicht sonst noch überall) sehen wir auch als ein GESAMTGESELLSCHAFTLICHES Problem. Statt auftrumpfend die Piratenpartei als eine „frauenfeindliche“ Partei entlarven zu wollen, sollte man fragen, was generell in unserer Gesellschaft verändert werden könnte oder müsste, damit ALLE Menschen (und u.a. Frauen) besser teilhaben können. (Wir würden uns auch über Fragen freuen wie „Wo sind die Handwerker auf eurer Liste? Wo die Menschen mit anderem kulturellen und ethnischen Hintergrund? Wo die auf andere Art und Weise in der Gesellschaft Benachteiligten?“)

Hinweise wie „Selbst die CDU hat mittlerweile eine Quote“ sehen wir nicht als Ansporn. Stattdessen wollen wir lieber herausfinden, warum eventuell weniger Frauen (oder Eichhörnchen oder schüchterne Piraten oder…) für Listenplätze kandidieren, damit eine solche Liste repräsentativer auch für die Menge der aktiven Piraten wird und niemand ausgeschlossen wird. Und auch wissen, ob das überhaupt Not tut.

Es gibt bei uns durchaus verschiedene kontroverse Positionen zu einer Quote, viele halten sie eher nicht für das schlussendliche und allein selig machende Mittel, da sie die Einordnung von Individuen in ein binäres Geschlechtersystem erfordert und damit Heteronormativität reproduziert.

Es gibt kein Problem für eine Frau, wenn sie kandidieren wollte. (Eher im Gegenteil.) Es sind keine Fälle bekannt, wo Frauen, die für etwas kandidiert haben, nicht gewählt wurden, weil sie FRAUEN sind. Dass aber viele Frauen nicht kandidieren wollten, kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen.

Wer  uns ernst nimmt – und vorgeblich nimmt man uns ernst, wenn man sich  Sorgen um unsere Position in der Piratenpartei macht und damit  Schlagzeilen füllt – sollte uns auch ernst genug nehmen, mit uns  persönlich zu sprechen. Wenn gutmeinende Presse nicht mit uns, sondern nur über uns redet, ist das nicht emanzipatorisch, sondern im Gegenteil paternalisierend.
Für eine Reportage über aktive Piratinnen kann man uns gerne kontaktieren. Aber die Frage „Und wieso engagiert man sich als Frau in der Piratenpartei?“ sind wir reichlich satt. Die wird nicht mal mehr mit einem müden Lächeln quittiert. Wir engagieren uns als Menschen und nicht als Frauen in der Piratenpartei. Denkt mal drüber nach.

(Verfasserin: @_noujoum)

44 Kommentare

  1. 1

    Ich schätze, die ganze „Piraten sind Chauvis“-Diskussion war wohl der erste Versuch, die Piratenpartei durch ein wenig „Real-Life Trolling“ aus der Reserve zu locken.

    Leider muss man sagen, dass die in Internetforen üblichen Regeln für den Umgang mit Trollen in der „real life“-Politik nicht so ganz greifen.

    Wir werden also andere Strategien entwickeln müssen. Aber ich schätze, dieser Beitrag zeigt schon mal einen guten Weg auf.

    Danke!

    ag.

  2. 2

    DANKE! oft höre ich von geforderten, neu geschaffenen, nicht erfüllten und sonstwie „wichtigen“ frauenquoten. Jedesmal zwängen sich mir gedanken von falsch verstandener gleichberechtigung auf. Frauen werden durch diese Form der medialen Forderung nach quoten eher diskreminiert als gleichberechtigt. ich begutheiße die vorzugsbehandlung von männern, wie sie teils leider noch zu finden ist, nicht, aber einen offiziellen zwang aufzuerlegen, nachdem frauen wegen ihres frauseins vorrangig behandelt werden lehne ich ebenso ab. ich danke dir für deinen Text, denn hier wird wieder deutlich, dass du zwar auch als frau, aber vorrangig als MENSCH behandelt werden willst. Ich denke, dass es vielen vertretern der medien und etablierten parteien schwerfällt, nicht in den althergebrachten, stereotypischen strukturen zu denken. Es ist doch egal, ob jemand frau, mann, transsexuell, homosexuell, dachdecker, lehrer, schwarzer, linkshänder oder scheitelträger ist. Wir sind menschen! wie sich der einzelne mensch in seiner gesamtheit darstellt, steht auf einem anderen blatt und hat nicht das geringste mit der arbeit in einer partei, in einer ehrenamtlichen suppenküche oder sonstwo zu tun!
    Ich hoffe, dass dein text von möglichst vielen als bruch zu stereotypischen gedankenmustern aufgefasst wird und zumindest zum nachdenken ermuntert!

  3. 3

    Na ja, ich bin wahrscheinlich schon zu alt. Ich teile diese Position zu 100 %, möchte aber für die Pressevertreter die die ausser „ich google das mal eben“ oder „copy, paste, fertig ist der Lack“ nicht so bewandt im Bereich der „Piraten“ sind mal kurz hinzufügen dass es in uralter Zeit mal eine spezielle Bezeichnung für Piraten gab. Sie wurden „Vitalienbrüder“ genannt, http://de.wikipedia.org/wiki/Vitalienbr%C3%BCder. Demzufolge handelt es sich bei den Frauen die sich den Freibeutertum jeglicher Provinienz hingeben folgerichtig um „Vitalienschwestern“ und so nenne ich zumindest unsere weiblichen Piraten, oder transsexuellen Eichhörnchen oder egal wie auch, immer noch.

  4. 4

    Klasse! Ein weiterer guter Hinweis ist vielleicht, dass ja noch viel Platz auf der Liste war und jeder vernünftige Mensch einen bekommen hätte.

  5. 5

    Danke für diese volle Breitseite, die mal nötig war. Transsexuelles Eichhörnchen, gefällt mir.

  6. 6

    off-topic

    Von der Startseite der Berliner Piraten (http://berlin.piratenpartei.de/) ist dieser Beitrag praktisch nicht zu finden. Ich mußte Google bemühen, da ich den via Twitter geöffneten Tab versehentlich geschlossen hatte.

    Das finde ich, nun ja, eher suboptimal, um es schonungsvoll auszudrücken.

  7. 7

    Ups. Update: Nun findet er sich doch. Sorry.

  8. 8
    Interessierte

    Vielen Dank für diesen Artikel. Ich habe die Diskussion um Frauen in der Piratenpartei nur am Rande mitbekommen und trotzdem hat es mich schon aufgeregt. Der Artikel spricht mir aus der Seele.
    Vielleicht kann man die Presse so an eine vernünftige und sachgemäße Berichterstattung erinnern und etwas dazu beitragen, dass dieses vordergründige, binäre Geschlechtsdenken aufgebrochen wird. Den Versuch war es auf jeden Fall wert.

  9. 9

    Du schreibst ja selber, dass es ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, also auch automatisch eines der Piraten. Frauenquote ist ein Versuch der Lösung, wenn ihr die nicht wollt, solltet ihr Alternativen überlegen und nicht so tun, als ginge euch das nichts an. Gruß

  10. 10
    Piraten-Beobachterin

    Hallo Piraten,

    ich freue mich, dass die Piraten soviele Stimmen gewinnen konnten. Mein Vater hat euch begeistert gewählt, meine Mutter hat darüber entsetzt den Kopf geschüttelt. Ich selbst beobachte eure Entwicklung gespannt. Denn ich bin ein Fan von Menschen, die von einer Demokratie mehr wollen als ein Wahlrecht alle 4 Jahre und dafür eigene politische Projekte bzw. Initiativen zum Leben erwecken. Ich empfinde also eine gewisse Sympathie für die Piraten.

    Unsympatisch finde ich allerdings um so mehr, dass unter den 15 nun gewählten VertreterInnen nur eine Frau ist. Ja, ich bin weiblich und ja, ich finde eure Frauenquote absolut abstoßend. Insofern begrüße ich, dass der Beitrag oben hier veröffentlicht wurde und sich hier eine kleine Diskussion entspinnt. Allerdings scheinen die Kommentatoren alle Männer zu sein. Und alle diese Männer haben anscheinend absolut kein Problem damit unter sich zu sein. Mmh, dass war in Westdeutschland bis Mitte der 60er Jahre (und in manchen Hörsälen an Technischen Hochschulen heute noch) auch schon so: Männer, die sich über Frauen freuten, welche für sich das Recht auf „im Hintergrund bleiben wollen“ einforderten und verteidigten. Erschreckend und fürchterlich. In den Kommentaren spiegelt sich doch genau das gleiche „über Frauen reden“ wider wie in den kritisierten Pressesartikeln.

    Männerklübchen war gestern, Leute. Und wenn sich die Frauen unter den Piraten für dieselben den Arsch aufreißen, dann aber zögern, sich auch als Kandidaten aufzustellen – dann habe zumindest ich ein Problem damit. Was sind denn die Gründe der Frauen unter euch, sich nicht aufstellen zu lassen? Bitte schreibt mehr dazu, denn das interessiert mich.

    Liebe Grüße in Hoffnung auf eine eifrige Diskussion

    Katharina
    P.S. Wann gibt es denn die nächste öffentliche interne Sitzung im Abgeordnetenhaus? Ich würde die mir wahnsinnig gerne ansehen.

  11. 11

    @Piraten-Beobachterin
    Ich finde deinen Standpunkt irgendwie nicht ganz nachvollziehbar. Du hast recht es gibt Bereiche unserer Gesellschaft, die von Frauen gemieden werden.

    Beispiel: In unserem Studiengang Wirtschaftsinformatik war die Frauenquote im ersten Semester geradezu grauenhaft. 85 Personen, davon 8 Frauen. Mittlerweile ist es leicht besser geworden, aber das mag auch daran liegen, dass die Fakultät für den Studiengang insbesondere junge Frauen umwirbt. So werden Veranstaltungen in Gymnasien speziell für Mädels abgehalten etc. Trotzdem ist die Männerquote höher.

    Ich denke nicht, dass sich die Piraten in ihrem „Männerclub“ wohl fühlen. Ich bin der Meinung, genau wie die Autorin des Artikels schreibt, sind Frauen willkommen. Und diese sollten auch ermutigt werden, was zu tun. Aber ist es denn sinnvoll, eine Frau irgendwo reinzudrängen nur um ein gutes Bild abzugeben? Der Charakter von Menschen ist halt nun mal verschieden. Die einen sind eher dominant, andere eher auf Konsens aus und wieder andere halten sich lieber zurück. Ich finde das „Recht sich zurückzuhalten“ ist im Zusammenhang mit den Frauen in der Politik falsch interpretiert. Um auf eine Wahl-Liste zu kommen muss man das wollen. Man schlittert nicht automatisch irgendwie da drauf. Man muss in gewisser Weise zur Dominanten Gruppe gehören (wenn auch nur partiell Charakterlich), man braucht eine eigene Meinung, sollte die vertreten und auch Verteidigen können. Dazu braucht es Kampf- und Diskutierwillen. Männer in meinem persönlichen Umfeld gehören eher zu der Diskutierwilligen Gruppe als die Frauen in meinem Umfeld. Die haben eher einen höheren Unterhaltungswillen, also etwas wo man nicht unbedingt verschiedene Standpunkte beleuchtet. Ich hoffe man versteht, was ich damit sagen will. Ich schätze auf jeden Fall beides. Ich denke unter den Männern gibt es einfach mehr, die sagen „jawoll, ich will“. Vielleicht gibt es aber auch unter den Männern Personen, die zwar absolut fähig wären, aber nicht ganz unbedingt wollen. Sie stehen vielleicht nicht gerne im Mittelpunkt o.ä. Dennoch sind sie vielleicht genausogut geeignet. Trotzdem stehen die dominanteren gut geeigneten wahrscheinlich eher auf der Liste. Ich denke, in diese Richtung könnte man Tagelang reden, aber ich hoffe ich konnte grob umreißen was ich damit meinte.

    Kurz gesagt, ich will weder jemandem das Recht absprechen sich zurückzuhalten, noch jemandem nach vorne preschenden ständig zu mahnen nach hinten zu schauen um zu fragen, ob vielleicht nicht doch jemand anderes vielleicht nach vorne will. In einer schlagkräftigen Truppe braucht man beide. Front-Leute und Hintergrund-Leute.

    Ich finde die ganze Diskussion um die Gleichberechtigung ohnehin etwas merkwürdig. Gleiches Recht für alle, ja natürlich. Aber muss ich denn deswegen Männer und Frauen auch gleich behandeln? Unterscheiden sie sich nicht trotzdem? Um mal ein klischeehaftes Beispiel zu bedienen: Legte man wartenden Männern und Frauen Maganzine zum Lesen hin. Ein Modemagazin und ein Auto-Magazin, so würden die Frauen wohl eher zu dem Modemagazin greifen und die Männer zu dem Auto-Magazin. Warteten beide Geschlechter separat, und würde man den Männern nur Auto- und den Frauen nur Modemagazine hinlegen, so wären die meisten wohl zufrieden und würden sagen: „Ha, Top hier wird man doch gut informiert.“ Obwohl beide unterschiedlich behandelt worden wären. Ist das nun Gleichberechtigung oder nicht?

  12. 12
    ZIVOJIN STANOJEVIC

    ich habe das nicht durch gelesen . haltet aber DAS FEST DASS BEAMTE UND POLITIKER AUCH RENTENBEITRÄGE EINZAHLEN : DENN OSTEN IST DAZU GEKOMMEN DIE RUSSLAND- DEUTSCHE AUCH SACHSEN AUS RUMÄNIEN ALLE DIESE NEHMEN SICH WAS WEG ABER KEINER HAT VON IHNEN EINBEZAHLT! UND KLUGER MANN SCHEUBLE SAGT, GEARBEITET WIRD BIS 70 WARUM NICHT BIS 60 :

  13. 13

    Ich wünsche mir das die Piraten über genug alte PC verfügen
    und das der Oma erklären.
    Dann kommt das zu Tage was ich mir entsetzt anhören mußte.
    Die sechsjährigen spucken uns an – ja wenn da nicht die Piraten Flagge flattert?
    Ich kann soviel Spaß nicht vertragen.
    Und Freunde Ihr habt für mich Verantwortung übernommen.
    Nehm Euch beim Wort!

    MfG Picht

  14. 14

    die journalisten können nicht anders. wer durch alice schwarzer sozialisiert wurde, stellt diese fragen sozusagen reflexhaft. die denken sich garnix dabei. :-/

  15. 15

    Eure Reaktion auf dieses Thema hat mich darin bestärkt, dass die Piraten keine Partei sind, die ich wählen oder wo ich mich engagieren möchte. Zunächst mal habe ich in den Reaktionen von Piraten über Twitter, in Kommentaren in Blogs ect. den Eindruck gewonnen, dass die Mehrheit bei Euch Diskriminierung und Ausschlüsse eben nicht als gesamtgesellschaftliches Problem sieht, sondern der Meinung ist, das wird herbeigeredet. Das macht die Diskussionsgrundlage schon schwierig, angesichts der ungleichen Verteilung von Ressourcen in dieser Gesellschaft will ich die Diskussion nicht mit dem „Nachweis“ beginnen müssen, dass es überhaupt etwas zu besprechen gibt. Und auch ihr in eurem Blogpost sagt ja im Kern, es gibt ein gesamtgesellschaftliches Problem, aber bei uns gibt es das nicht. Unsere Piraten sind vielfältig und wer das nicht sieht, der will uns Böses. Was dann an Ungleichheitsstrukturen sichtbar wird, hat mit individuellen Präferenzen (von Frauen) zu tun. Also – nicht die Presse hat mich abgeschreckt, das habt ihr ganz allein geschafft.

  16. 16
    Noch kein Pirat

    Lasst euch bitte nicht von den Medien und „Gender-ExpertInnen“ verbiegen.

    Eine zweite Grüne Partei braucht wirklich kein Mensch. Es gibt schon eine. Ihr wollt doch eine neue Alternative sein.

    Bleibt bitte anders und fangt insbesondere nicht den Quatsch mit sogenannter „positiver“ Diskriminierung an.

    Seid weiterhin gegen JEDE Form der Diskriminierung und Bevorzugung.

    Euer Post-Gender-Ansatz ist großartig. Akzeptiert ihn in eurer Partei und verteidigt ihn. Das bedeutet NICHT, dass ihr die Augen vor der Realität in der Gesellschaft da draußen verschließen müsst.

    Trennt bitte etwaige Probleme „in der Piratenpartei“ und „in der Gesellschaft“. Ihr als Partei seid viel weiter als die Gesellschaft. Seht die Partei als Vorbild und Vision und seht trotzdem die Probleme in der Gesellschaft. Tretet offensiv für euren modernen Geschlechter-politischen Kurs ein.

    Das eine (moderner Post-Gender-Ansatz innerparteilich) schließt das andere (Probleme in der Gesellschaft sehen) nicht aus! Macht das klar! Und zwar laut, damit die Kritiker und Skeptiker das hören!

  17. 17

    „Stattdessen wollen wir lieber herausfinden, warum eventuell weniger Frauen […] für Listenplätze kandidieren.“
    Na dann lasst uns mal loslegen. Könnte sein dass wir dazu den einen oder anderen Gedanken aus dem großen Fundus der Genderforschung heranziehen müssen, um zu konstruktiven Antworten zu kommen. Allein bei dem Gedanken geht ja schon beim einen oder anderen Piraten der Shitstorm im Kopf los. Ich vermute mal, solange wir ebenso krampfhaft versuchen das Problem keins sein zu lassen, wie die Presse versucht eins daraus zu machen, werden wir der Lösung keinen Schritt näher kommen. Der geradezu zwanghafte Abwehrreflex der meisten Piraten beim Gender-Thema, resultierend in Shitstorms gegen entsprechende Medienartikel und Hardcore-Bashing gegen gut gemeinte Einzelinitiativen etc. haben eine konstruktive Diskussion bislang leider erfolgreich verhindert.
    In der Politik löst man ein Problem nicht dadurch, indem man seine Existenz negiert – zumindest erwarte ich von den Piraten mehr. Genausowenig wie die Piraten per Definition im Parteiprogramm ihre unausgewogene Gender-Balance wegwünschen können, kann sich die FDP die Armut in diesem Land wegwünschen. Anders ausgedrückt: Wer für sich in Anspruch nimmt Geschlechterdifferenzen überwinden zu wollen, ja schon überwunden zu haben, und dann eine AGH-Fraktion stellt die augenscheinlich exakt an eben dieser Geschlechtergrenze entlang im Verhältnis 14:1 gespalten ist, hat erheblichen (Er)klärungsbedarf.
    Wenn es Konsens innerhalb der Piratenpartei wäre, mehr Frauen zur Mitarbeit in der Partei und für Ämter-Kandidaturen zu begeistern, wäre das schonmal ein guter erster Schritt. Selbst da bin ich mir manchmal nicht so sicher, aber vielleicht irre ich mich ja. Transsexuelle Eichhörnchen-Vergleiche empfinde ich nebenbei bemerkt eher als peinlich denn als pfiffig.
    Die Piratenpartei tritt auch an mit dem Anspruch, einen anderen Politik-Typus leben zu wollen, einen basisdemokratischen, partizipativen. Ist es da wirklich so schwer anzuerkennen, dass manche Leute ein erhebliches (!) Problem mit der gegenwärtig laufenden Gender-Debatte und den geschlechtermäßig extrem einseitig aufgestellten Kandidatenlisten haben? „WIr sind die mit den Fragen, ihr seid die mit den Antworten“ haben wir dick und fett in Berlin plakatiert. Beim Gender-Thema soll es also auf einmal umgekehrt sein? Alle doof außer uns? Sehr piratig.

  18. 18
    Noch kein Pirat

    @Micha

    „Du schreibst ja selber, dass es ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, also auch automatisch eines der Piraten.“

    Das ist ein großer Trugschluss. Die Piraten sind offensichtlich viel weiter als die Gesellschaft. Beides ist zu trennen!

    Zumindest bist du sagen kannst, wer wo Frauen in der Piratenpartei diskriminiert/benachteiligt. Und dann muss man dem entgegenwirken. Aber dieser Vorwurf kommt immer nur von außen, ohne Beweise, ohne driftigen Grund. Wenn du sagst, dass automatisch alle Parteien Frauen diskriminieren/benachteiligen, dann sag mir, wie das bei den Grünen und bei der „Feministischen Partei DIE FRAUEN“ funktioniert? … Die Wahrheit ist: Dein Rückschluss von Gesellschaft auf alle Parteien und insbesondere auf die Piratenpartei ist schlicht falsch.

    Ein Großteil der Frauen, die zu Vorstandswahlen antreten, werden gewählt: http://wiki.piratenpartei.de/Frauen_im_Vorstand

    Die Piratenpartei ist ganz offensichtlich frauenfreundlich, wenn man sich diese Wahlergebnisse und das Parteiprogramm anschaut!

  19. 19

    Ich denke, dass nichts kontraproduktiver ist, als eine Frauenquote.

    Jede auf dieser Grundlage in eine Position gehievte Frau hat ein doppeltes Problem, ernst genommen und respektiert zu werden.

    Das ist auch jedem bekannt, insofern lasst euch bloß nicht dazu verleiten, durch solche Nebenkriegsschauplätze von den wesentlichen Themen abzukommen. Ein „müdes Lächeln“ ist genau der richtige Weg, derlei Provokation zu begegnen.

    Beste Grüsse

    die Kampftorte

  20. 20

    Ist ja interessant zu erfahren, dass für viele Piratinnen binäre Geschlechterkategorien so fragwürdig sind. Das ist vielleicht der Grund dafür, dass bei den Piraten das Thema Familie bisher keine besondere Rolle spielt? Viele Menschen, darunter auch Frauen, interessiert dieses Thema aber sehr, die kommen dann nicht zu den Piraten… und dann taucht Familie natürlich erst recht nicht in deren Programm auf. Nur mal so als Anregung, wenn es denn tatsächlich darum geht, Menschen ohne Y-Chromosom – oder Menschen mit Y-Chromosom und Brutpflegeinstinkten – für die Partei zu gewinnen.

  21. 21

    Dazu kann ich nur folgendes sagen:

    Willkommen im Politikbetrieb!

    Die anderen Parteien müssen sich ebenfalls begründete oder unbegründete Anschuldigungen und Kritik gefallen lassen. Dafür ist die Presse da.
    Ehrlich gesagt finde ich es erschreckend, dass nach noch nicht mal einer Woche nach der Berlin-Wahl bereits die Presse herhalten muss. Von anderen Parteien ist man es ja gewohnt, dass die Medien alles „herbeireden“ und den schwarzen Peter weiterschieben. Aber anscheinend hat bereits ein „Lernprozess“ stattgefunden.
    Schade eigentlich, ich hätte mir es gewünscht, wenn frischer Wind im Umgang miteinander reingekommen wäre.

  22. 22

    Die Presse ist also jetzt Schuld daran, dass die Piratenpartei ein Frauenproblem hat?

  23. 23

    Ich bin kein Pirat, aber ein wenig gegen den Strich geht mir schon, welche Diskussion nicht nur die Presse Euch aufzwingen möchte. Ist natürlich Eure Sache, ob Ihr Euch darauf einlassen wollt; ich möchte nur´mal darauf hinweisen, dass „postgender“ das Alleinstellungmerkmal sein könnte, das Euch die Stimmen von Menschen aus anderen Parteien zuführt, die von den dortigen permanenten Genderdebatten genervt sind.

  24. 24

    Ein großes DANKESCHÖN für diese Zeilen. Das Thema Quoten ist ja auch eines ausserhalb der Piratenpartei. Immer dann, wenn Frauenquoten verordnet werden, geschieht dies meist, weil man meint, Männern würden bewusst verhindern wollen, dass Frauen an die ein oder andere Position gelangen. Mag sein, dass es das immer noch gibt. Das es noch die Regel ist, möchte ich bezweifeln. Das es so viele andere Gründe gibt, die ich – als Mann – nicht alle kenne, wird dabei übersehen. Wir tun uns alle keinen Gefallen etwas zu erzwingen, was sich nicht aus sich selbst heraus entwickelt.

    Auf der Wahlliste wird ja nicht gestanden haben: „nicht für weibliche Wesen“ oder „Männer bevorzugt“.

    Irgendwann wird es eine Regelung geben, dass Wahllisten in zwei Spalten pro Partei verfasst werden. Ihr ahnt es schon: eine weibliche und eine männliche. Die Partei wird erst zur Wahl zugelassen, wenn in beiden Spalten die gleiche Anzahl an Leuten steht. Das wäre das Ende der etablierten Parteienlandschaft. GENIAL!

  25. 25
    Andreas Voth

    Erst mal „Hallo“ und herzlichen Glückwunsch an alle Piraten !!!
    Jetzt zum Thema; lasst euch nicht durch das Gefasel, der ferngesteuerten Schreiberlinge von den eigentlichen Dingen ablenken, denn das ist der Sinn der Sache. Das ganze hat doch Methode; wie beschäftige ich den „Gegner“um Ungestört weiter eigene Ziele zu verfolgen. Das ist strategische Kriegsführung!!!
    Ihr seid mit einem Paukenschlag mitten im Politischen Zentrum Deutschlands an-
    gekommen, und weil man Euch dort gar nicht haben möchte, versucht man natürlich bei dem neuen Gegner Zwietracht zu säen um ihn vom eigentlichen
    Tagesgeschäft abzulenken. Überall auf der Welt wird es so von den Machthabern
    praktiziert, Ost gegen West, Nord gegen Süd, Islam gegen Christentum und auch Frauen gegen Männer, Zwietracht säen um Uneinigkeit bei „eigentlich
    nicht wichtigen“ Themen hervor zu rufen; das ist nur Ablenkung!!!
    Die Vergangenheit und der Status Quo beweisen auch, dass wenn Frauen an der Macht sind, z.b. Thatcher, Clinton, Merkel, von der Leyen,Aigner, „nicht“automatisch ein Sozialere, Menschenfreundlichere Politik praktiziert wird.
    Ich will mit meiner Darstellung auf keinen Fall die Gleichberechtigung herunter-
    spielen, das liegt mir sehr fern!!!
    Geht nicht so sehr ein auf das Thema, mit welchem man Euch nun diskreditieren
    möchte! Straight ahead, lasst Euch nicht ablenken, oder verbiegen! Macht Aussagen die jeder versteht, auch die einfacheren Bürger.
    Seit auf der Hut, die Mainsteem_presse gehört nicht zu euren Freunden, die drehen Euch jedes Wort dreimal um, bis Euch übel wird davon.
    Deutschland braucht Euch !!!
    MfG
    Andreas Voth

  26. 26

    cooles statement und voellig ausgeglichen ! Angesehen werden als Mensch und nicht als Menschinninn…

  27. 27
    Piraten-Boebachterin

    Hallo Berliner Piraten,

    wo ist mein Kommentar und die erste Reaktion auf diesen vom Freitagabend, 23.9.2011?

    Bin perplex.

    Katharina

    • Philip Brechler

      Freigeschaltet wurde er, es kann sein, dass es Cachingprobleme gibt, werde das klären.

  28. 28

    Sehr naiv dieser Artikel. Er wird den berechtigten dicken Fragezeichen der Presse so nicht ansatzweise gerecht.
    Wie basisdemokratisch die zukünftige Abgeordnetenfraktion wird, muss sie erst unter Beweis stellen. Das vorläufige Repräsentationsergebnis: 50 Prozent der Bevölkerung werden von 6,67 Prozent der Piratenabgeordneten vertreten.
    Ein „wir denken nicht in diesen Kategorien“ hilft da nicht weiter. Jede_r tut es.

  29. 29
    Klarnamenverweigerer

    „Wir sind auch ganz sicher mehr als nur zwei Brüste“
    Das ist ein Bonmot erster Güte. Und das meine ich nicht ironisch.

    Toll geschrieben!

    – ein „männlicher“ Pirat (was auch immer das heißen soll)

    P.S.: @Admins: Bitte markiert Pflichtfelder auch als solche, nur als Tipp 😉

  30. 30

    schöne Breitseite, allerdings.

    Ich denke auch, dass die in der Politik bisher ziemlich einmalige Stellung der Piraten zur Geschlechtswahrnehmung bislang in der Berichterstattung total untergegangen ist, weil es nicht ins stereotype Schema der „Partei für männliche Nerds“ passt.
    Die Frage nach den Arbeitern in der Politik passt hierzu natürlich auch wunderbar. Der „Berufspolitiker“ ist viel leichter mit unkündbaren Verdienerposten zu vereinen, als vielleicht mit einem alleinerziehenden Status, oder einem Job, den man mit 4 Jahren Pause auch schnell mal los ist und so schnell nicht mehr wiederbekommt. (wie war nochmal gleich die Lehrer- und Juristenquote in der Politik?)

    Richtig ist, dass in der Politik unterdurchschnittlich viele Frauen vertreten sind. Und dass das schlecht ist, gerade was die Beeinflussung heranwachsender Kinder/Jugendlicher im Bezug auf ihre eigene Geschlechtswahrnehmung ist. Aber hier müssen wir nach den Gründen fragen.
    In anderen Parteien mag das sein, dass die Altherrenclubs keine weiblichen, migrierten oder jüngeren Kandidaten aufstellen wollen (letzteres kenne ich von persönlicher Schilderung eines sehr engagierten Ex-CDUlers, der sich nur über mehrmalige Kampfkandidaturen innerhalb der eigenen Partei weiter nach oben auf die Liste hangeln konnte und dem es irgendwann zu viel wurde)

    Ich glaube auch nicht, dass die Piraten keine transsexuellen Eichhörnchen auf die Listen nehmen *wollen* – Chauvis würden niemals ein solch durchdachtes Genderpolitikprogramm basteln. Eine Quote bringt auch nur dort etwas, wo Frauen von den Mitstreitern gehemmt werden und nicht von sich aus eine Kandidatur ablehnen. Von daher wäre es ein einziger Ansatz die Piratinnen zu fragen, warum sie denn nicht kandidieren wollen, dies auszuwerten und die Probleme zusammen anzupacken, wenn sie das denn wollen.

  31. 31
    Monika Herrmann

    Stimme der kritische Haltung einer medialen Einfachzuschreibung zu – der Punkt ist aber nicht, ob mit oder ohne Brust, der Punkt ist, WER bekommt das Geld!?! Gleichstellung – im oben beschriebenen Sinne – macht sich nicht nur an der MitSPRACHE fest, sondern – im kapitalistischen System besonders – an der kapitalen Teilhabe. Die demokratische Form zur Meinungsfindung braucht auch eine demokratische Form zur Kapitalverteilung. Alles andere ist bekanntes Schönreden von faktischer Nichtteilhabe…

  32. 32

    Eine recht billige Ausrede, dieses „wir sind alle Menschen“ – Gelaber.

    Es gibt in der Gesellschaft, in der Familie, in der Sozialisation Mechanismen, die dazu führen, dass als Frauen kategorisierte Menschen weniger politisch involviert sind und dass sie deswegen von den überwiegend männlichen Politikern weniger gut vertreten werden. (Das kann man natürlich abstreiten, ändert dann aber nichts an der Tatsache.)
    Jetzt ist die Konsequenz entweder ein „mir doch egal“, oder ein „dann schauen wir mal, was man dagegen tun könnte“. Aber mit pseudoemanzipatorischen Worthülsen so zu tun, als habe man mit dem Ignorieren eine bessere Lösung gefunden, das ist schon bitter.

  33. 33

    „Und wieso engagiert man sich als Frau in der Piratenpartei?“

    hach, es erinnert mich so ans Loriot’sche Jodeldiplom:

    „Da regt mich ja die Frage schon auf! Was heißt denn hier ‚als Frau‘?“

    grüße
    abc

  34. 34

    Ich bin keine Medienvertreterin. Allerdings spreche ich geschlechtergerecht, gelte und bin wahrscheinlich doll emanzipiert. Nicht im Schwarzerschen Sinne. Aber in der vollsten Überzeugung und Erfahrung, dass es diese gläsernen Decken gibt, die geburtsgeschlechtsspezifisch selektieren, sobald es um Macht im engeren und weiteren Sinne geht. Ich halte die Quotenregelung grundsätzlich für genau so kacke wie notwendig. Das vorweg.

    Und trotzdem haben mich diese Ausführungen überzeugt. Für die Piratenpartei. Dass diese Argumentationslinie in anderen Parteien oder DAX-Unternehmen auch ihre Gültigkeit hat, bedeutet dies jedoch für mich nicht. Also gar nicht.
    Macht weiter so. Von mir aus auch als transsexuelles Eichhörnchen.

  35. 35
    Sahneschnittchen

    Guter Beitrag! Denn man muss sich nicht auf das primitive mediale und politische Niveau begeben, auf dem deren Büttel versuchen, eine erfolgreiche glaubwürdige junge Partei zu diskreditieren, denn das fehlerhafte System hat grosse Angst vor Euch.

  36. 36

    Denke genug blabla!
    Ich hab viel erdulden müssen und mich eingebracht!
    Ich hab mich krumm gemacht das es der Jugend möglich ist cool und
    Geistig auf der Höhe zu sein.
    Gehe gern selbst Disco aber da – Ihr könnt es beantworten.
    Aber vergesst nicht die , die Euch Euer Leben ermöglichen

  37. 37

    Verdammte Falle- und Hut ab !

    Ihr seid die mich die für meine Solidarität nicht auslachen
    und meine Menschlichkeit in unserem Kulturkreis achten.

    Ich will mich nicht geirrt haben – und denke es giibt Leute die
    nicht an Lichtgeschwindigkeit sondern an das ES glauben.
    die neuen Nachrichten beweisen es.
    Aber man kann nur erforschen wenn man sich auf das Alte verlassen kann !
    Angekommen?

  38. 38

    Bevor ich bei pro-Deutschland frech komme?!
    Ernst Thälmann- Rosa und Karl wurden ja für das Volk!

    Und was machen wir für die gegen das Volk

    Ist MfG gemein

  39. 39

    Ich bin um die 30, arbeite (nicht im Netz) und bin Mutter.
    Dank dem Internet kann ich, am Abend meine politische Meinung noch loswerden. Außerdem finde ich in der PP endlich emanzipatorische und basisdemokratische Werte wieder.

    ABER: Die Ausübung eines politischen Amts kann und will ich mir aufgrund der privaten Umstände derzeit nicht leisten.

    ABER 2: Da ja jedeR seine Meinung z.B. im Blog sagen kann ist mitreden und mitbestimmen mehr als in anderen Parteien möglich und weibliche (feministische) Sichtweisen werden eben sooft vertreten, wie sie sich äußern.

  40. 40

    Ihr lieben, danke für diese Sätze
    zunächst mal: hier schreibt eine Frau, biologisch und auch dem eigenen Empfinden nach. Bin ich emanzipiert? keine Ahnung, ich hab nie drüber nachgedacht was der Unterschied soll, ich spreche nicht geschlechtergerecht und arbeite in einem Umfeld wo 95% Männer zu finden sind, und das tue ich gern.
    Ich habe allerdings auch viel mit Frauen zu tun, über Vereine und Freizeit, und beides zusammen lehrt mich eines: Die Interessenschwerpunkte kommen doch eben geschlechtlich gehäuft vor. und nur weil ich in einem Männerjob arbeite (und dort voll anerkannt bin, nur zugegebenermassen die Geschlechtergerechte Sprache selber für zu umständlich und unsinnig halte) habe ich nicht die gleichen Interessen wie meine Kollegen. Und auch nicht zwangsläufig die wie meine Freundinnen aus der Freizeit. Für ein politisches Amt kandidieren würde ich nun wahrlich nicht wollen, und ich kenne auch mehr Frauen die das genau so sehen als Männer (alles eigenständige Menschen mit eigener Meinung).
    Ich kenne allerdings eine Menge Frauen die ebenso wie ich denken, dass die ewige Diskussion Frauen zwangsweise in Bereiche zu bringen (über Quoten), die sie nicht interessieren, eher negative Folgen hat als positive. Hat schon jemand über eine Männerquote für Lehramts und andere pädagogische Berufe nachgedacht?
    Interessen sind eben nicht gleich verteilt, und automatisch anzunehmen dass das so seie, ist ungerecht.
    Die absolute Gleichbehandlung aller Menschen ist die beste Möglichkeit möglichst viele ungerecht zu behandeln.

    Insofern: gegen Zwangsquoten und für Engagement nach persönlicher Interessenlage.

  41. 41

    Das gefällt mir! Endlich sagen auch einmal Frauen, dass das Menschsein politisch vor dem Frau- und Mannsein kommt. Natürlich müssen Frauen und Männer in der Politik wie auch sonst gleichberechtigt sein. Aber wenn das gegeben ist, sollte es eben egal sein, ob man/frau Mann oder Frau ist. Quantifizierung wird dann lächerlich.

  42. 42
    Symphatisant

    Hallo,

    ich kann die Medienkritik von euch Piraten verstehen, das Gros der Medien ist dahingehend sehr eindimensional.
    Allerdings stellt sich mir – und mir scheint auch euch die Frage – wie dieses Thema/Frage gehandhabt wird.

    In diesem Artikel (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,787586,00.html), wird zum einen das deutlich was ihr schildert, die Eindimensionalität der Berichterstattung.

    Zum anderen empfand ich den letzten Absatz als bedenklich, sofern er auch korrekt wiedergegeben wurde.
    Ihr sagt: „Es gibt kein Problem für eine Frau, wenn sie kandidieren wollte. (Eher im Gegenteil.) Es sind keine Fälle bekannt, wo Frauen, die für etwas kandidiert haben, nicht gewählt wurden, weil sie FRAUEN sind.“

    Zwischen beiden Aussagen klafft ne ziemlich große Lücke, wie ich finde. Allerdings bin ich auch nicht in den Strukturen der Piraten verankert, ebenso wenig in denen der Medien. Daher meine Frage: Ist der letzte Abschnitt des Artikels glaubwürdig? Denn er zitiert ja gerade eine Frau innerhalb der Piraten.

    Ich möchte mich nicht falsch verstanden wissen, auch ich halte nicht viel von einer Quote, die künstliche Gleichheit schafft.
    Aber ich möchte auch darauf hinweisen das es das Anliegen von einer Partei sein sollte Ungleichheiten aufzudecken, zu publizieren und alternative Wege aufzuzeigen. (Das hat ja auch was mit Transparenz zu tun) Dies gelingt vorallem dadurch das man Ross und Reiter/in nennt (insbesondere bei festgefahrenen Strukturen).

    Es gibt defacto Unterschiede (Ungleichheit) im (z.B.) Erwerbsleben von Frauen und Männern, gleiches gillt für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Ebenso zwischen Jungen und Alten, und zwischen Armen und Reichen etc. pp.

    Ich stimme grundsätzlich mit eurer Position überein das jeder als Mensch behandelt werden sollte. Doch nur weil man ein Wörtchen weglässt/verändert haben sich nicht mit einem Mal die Lebenswelten der Betroffenen verändert. Diskrimierung, egal in welchem Bereich, ist für mich ein No-go.

    So frage ich mich, auch in Anspielung auf den genannten Artikel, ihr wollt Kandidaten die durch Kompetenz überzeugen und das ist auch gut so. Aber mal ehrlich, ein rosa Rennpferd inmitten von 1000 grauen, hat es nuneinmal schwerer ausgewählt zu werden, weil es im Vergleich aus der Reihe fällt (sozialer Druck/Anpassung) – oder es wird gerade wegen seiner Einzigartigkeit ausgewählt. (Quote?)

Was denkst du?