Was ist notwendig, damit Berlin zur Stadt des Fairen Handels wird?

Am 11. Januar wurden mit der Konstituierung der Steuerungsgruppe zu Fairem Handel auf Landesebene unter Beteiligung der PIRATEN weitere Schritte unternommen, um weltweit gerechter produzierte Produkte zu fördern. Die Berliner Steuerungsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, schnellstmöglich die Kriterien und Maßnahmen zu erfüllen, um für die Stadt Berlin den Titel Fair-Trade-Town zu erhalten und darüber hinaus auf faire Bedingungen bei Produktion und Handel einzuwirken.

 

Fair Trade steht für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika. Durch Zertifizierung von Produkten mit einem entsprechenden Siegel soll angezeigt werden, dass diese Produkte Standards wie einen festen kostendeckenden Mindestpreis erfüllen und ohne Diskriminierung, Zwangsarbeit oder Kinderarbeit produziert wurden.

 

Eine breit zusammengesetzte Gruppe von Akteuren der Zivilgesellschaft fand sich gestern Abend im Abgeordnetenhaus Berlin ein, um sich gemeinsam für gerechteren Handel in der Stadt Berlin stark zu machen. Die PIRATEN Berlin haben bereits in ihrem Wahlprogramm 2016 zur Abgeordnetenhauswahl Berlin auf die Wichtigkeit und Bedeutung Fairen Handels hingewiesen (1). 

In den vergangenen Jahren haben sich bereits zahlreiche Bezirke auf den Weg gemacht, den Fairen Handel offiziell zu unterstützen. Nun ist geplant für die Stadt Berlin den Titel Fair-Trade-Town zu erhalten;  dazu sind verschiedenartige Kriterien und Maßnahmen einzuhalten. In den nächsten Monaten bedarf es überdies eines Parlamentsbeschlusses im Berliner Abgeordnetenhaus, um auch die Unterstützung des Senats und der Verwaltung zu erhalten. Zusätzlich müssen in größerer Zahl Unterstützer des fairen Handels aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Schulen, Religionsgemeinschaften, soziale Einrichtungen oder Hochschulen gewonnen werden. Diese müssen sich offiziell zur Förderung von fair produzierten und gehandelten Produkten in ihrem Sortiment bekennen. Minimalkriterium, um als Unterstützer einer bezirklichen oder der Berliner Steuerungsgruppe anerkannt zu werden, ist die Verwendung von zwei fair gehandelten Produkten, wie z.B. Kaffee und Tee, in der Küche der unterstützenden Einrichtung. In verschiedenen Veranstaltungen informieren die Akteure des Fairen Handels über weitere Produktgruppen, wie fair gehandelte  Nahrungsmittel, elektronische Geräte, Baustoffe oder Bekleidung, sowie Möglichkeiten für die Verwaltung, faire Produktion als Kriterium beim Einkauf einfließen zu lassen.

 

Weitere Berliner Akteure, die sich auf bezirklicher Ebene oder Landesebene für gerechtere Produktionsbedingungen unserer Waren einsetzen, sind gerne in einer der Steuerungsgruppen zur Unterstützung willkommen.

 

Wendet euch gerne bei Fragen zu Fairem Handel und den bezirklichen oder der landesweiten Steuerungsgruppe über vorstand@berlin.piratenpartei.de an eine unserer Beauftragten für Fairen Handel.

 

Terminankündigung

 

Öffentlicher Film- und Diskussionsabend der Steuerungsgruppe Fairer Handel Friedrichshain-Kreuzberg

 

Thema:
„Auswüchse der globalen Bekleidungsindustrie“ 
am 7. Februar 2017 
um 19:30h 

im Kino Moviemento, Kottbusser Damm 22, 10967 Kreuzberg. 

 

Gezeigt wird der Film „The True Cost“ (OmU) von Andrew Morgan, in dem die Geschichte des „wahren Preises“ erzählt wird, den wir für billige Mode bezahlen. Darauf folgt eine Diskussion mit dem Publikum zum Thema „Faire Bekleidung“ und Akteuren der Steuerungsgruppe Fairer Handel aus dem Bekleidungsbereich.

 

Beauftragte für Fairen Handel der PIRATEN Berlin
Marlene Cieschinger 

Jessica Miriam Zinn – Jessica.Zinn@berlin.piratenpartei.de

 

Quellen:

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